Der Panzer des Hummers von Caroline Albertine Minor

Veröffentlicht: 1. September 2021 von Juliane

Der Panzer des Hummers
Caroline Albertine Minor
Ursel Allenstein
Erzählung
Diogenes
August 2021
eBook
336 (print)
Hummerens skjold
den Verlag!

Nach dem Tod der Eltern haben sich die drei Geschwister der Familie Gabel auseinandergelebt. Während die alleinerziehende Sidsel als Restauratorin in einem Kopenhagener Museum arbeitet, schlägt sich Niels als Plakatierer ohne festen Wohnsitz durch. Ea, die älteste der drei, lebt seit Jahren in San Francisco und versucht, mit einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen. Ein beglückendes und zärtliches Buch über das Wagnis, alte Hüllen abzustreifen und Veränderung zuzulassen.

Meine Meinung:

“Der Panzer des Hummers” lässt sich nicht wirklich einem Genre zuordnen und es war schwer, die Geschichte allein durch den Klappentext einzuschätzen. Deshalb merkte ich erst während des Lesens, dass ich nicht die richtige Leserin für den Roman bin. Mich störte schon zu Beginn, dass die Ausdrucksweise der Autorin eher roher war und auch Beschreibungen und erste Situationen waren eher “ungeschönt”. Es wirkte auf mich sehr literarisch, was nicht meins ist. Aber eine große Leserschaft denkt anders und ich kann mir vorstellen, dass es vielen Leser*innen gut gefällt.

Als Beispiel kann ich die “Krankheit” von Sidsel anmerken, für mich war es direkt ein Moment des “Warum muss man sowas beschreiben?”. Ich erkannte den Sinn dahinter nicht, was die Autorin damit bewirken wollte. Ist es das “brutale, echte Leben”, dass sie damit darstellen wollte? Der Titel ist metaphorisch und passt tatsächlich gut zu dem Roman. Was es mit dem Hummer und dessen Panzer auf sich wird genau erklärt, und es war ein – eher gruseliges – Highlight für mich. Wobei ich bei manchen Fakten auch skeptisch bin. Hier wird über Tauben gesprochen und die These aufgestellt, dass sie grau sind, weil sie Müll fressen?!

In dem Roman verfolgen wir mehrere Personen und ihre Leben, die teilweise ineinander übergehen. Für mich war es zu Beginn sehr verwirrend, die einzelnen Personen auseinander zu halten, auch wenn ihre Lebensumstände sehr unterschiedlich waren. Es war holprig und die Figuren war mir nicht sympathisch genug, sodass ich eine emotionale Verbindung aufbaute. ASMR spielt eine Rolle in dem Roman und für mich ist der Roman wie ASMR – denn entweder man mag ihn oder man versteht die Begeisterung darüber nicht wirklich (letzteres trifft auf mich zu). Was mir hingegen gut gefiel, war das Interview mit der Autorin am Ende des Romans – ich wünsche mir solche Interviews in viel mehr Büchern!


Fazit:

Insgesamt empfand ich “Der Panzer des Hummers” als eine Lektüre für zwischendurch. Für mich fehlte ein großes, übergeordnetes Thema und die Geschichten der einzelnen Geschwister waren mir zu lose. Die Ausdrucksweise und Erzählstil gefielen mir durch ihre “Schmucklosigkeit” nicht, allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich generell nicht die richtige Leserin für diese Geschichte bin.


Vielen Dank…

…an den Diogenes Verlag für mein Rezensionsexemplar!

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