Erased von Jürgen Albers

Veröffentlicht: 9. August 2019 von Juliane

Erased
Inspektor Norcott #2
Jürgen Albers
Historischer Krimi
Twentysix
April 2019
Taschenbuch
388
… den Autor!

Klappentext: März 1947: Nach einem der härtesten Winter in der britischen Geschichte, bahnt sich endlich ein warmer Frühling an. Sehnsüchtig erwartet von einem Land, das immer noch vom Krieg gezeichnet ist. Superintendent Charles Norcott von New Scotland Yard hofft ebenfalls auf ein wenig Erholung vom Alltag: er wird als Dozent an die Universität Oxford ausgeliehen. Eigentlich soll Norcott dort Verwaltungsfachkräfte ausbilden, aber schon bald erreicht ihn ein zusätzlicher Auftrag. Im Physikalischen Institut der Universität reißt eine Serie von Zwischenfällen nicht ab. Will jemand die geheime Forschung sabotieren oder handelt es sich nur um eine Verkettung unglücklicher Umstände? Kaum hat der Superintendent die ersten vorsichtigen Ermittlungen angestellt, zerreißt eine Bombe die Stille der friedlichen Universitätsstadt.

Meine Meinung:

Nachdem ich vor einiger Zeit „Crossroads“ von Jürgen Albers gelesen hatte, war für mich klar, dass ich den neuen Roman „Erased“  unbedingt lesen wollte. Schon im ersten Band gefiel mit der Schreibstil des sympathischen Autors. Und auch der zweite Kriminalfall von Inspector Norcott konnte mich überzeugen.

Es beginnt direkt mit einem sehr einnehmenden Prolog, der die Stimmung des Romans setzt. Man weiß direkt: Hier geht es um Hass, um Missgunst – und diese richtet sich gegen eine bestimmte Person. Dann beginnt die Geschichte richtig, zunächst sehr ruhig, sodass ich fast zweifelte, ob es sich um einen Krimi handeln würde. Aber gleichzeitig gefiel es mir sehr gut. Die Ausdrucksweise von Norcott ist echt schön: Gewählte Worte, eine angenehme Sprache.

Wir erfahren viel wie es ihm ergangen ist, wie sein Leben mit seiner Liebsten ist. Gerade für die Zeit, in dem der Roman spielt (Mitte der 40er Jahre) haben sie ein sehr ausgeglichenes Eheleben, sie sind auf Augenhöhe, auch wenn man dennoch die alte Rollenverteilung sieht. Ich muss zugeben, dass mir die fast schon zu süße Harmonie und das Geturtel zwischen den beiden zu viel war. ABER das ist nur ein kleiner Teil der gesamten Geschichte. Denn den Großteil des Abenteuers erlebt Norcott allein.

Ihn führt die Reise nach Oxford an das All Souls College und da war ich schon völlig verzückt! Ich liebe Oxford und die Gebäude dort. Es herrscht eine ganz eigene Stimmung in der Stadt und die hat Jürgen Albers gut eingefangen. Ebenso auch die Hierarchien und die Machenschaften an dem Elitecollege. Generell sind die Personen und deren Beziehungen sehr vielfältig, authentisch und interessant dargestellt. Dass ich jederzeit wusste wer wer war, trug viel zu dem Spannungsaufbau bei.

Denn die Spannung kommt. So ruhig der Beginn des Romans ist, so Spannung wird er spätestens ab der Mitte. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und MUSSTE UNBEDINGT WISSEN, was dort nun hinter steckt und was passiert ist. Die Auflösung, die Recherche und Ermittlung war richtig gut aufgebaut und ich konnte als Leser sehr gut nachvollziehen, was gerade passierte und gleichzeitig miträtseln, ohne zu viel erahnen zu können.

Erst kurz vor dem SUPER spannenden Ende kam ich dem Täter auch auf die Schliche, tatsächlich nur kurz vor Norcott selbst. Auch dessen Herleitung des Geschehens war klasse. Dieser Twist, bzw. das „doppelte“ Ende gefiel mir richtig gut! Übrigens – da der Roman Mitte der 40er spielt, kommt er komplett ohne Internet und neuen Medien (wie Handys) aus und das richtig gut. Man vermisst es zu keiner Zeit, obwohl mit Internetrecherche der Fall vielleicht (aber nur vielleicht) schneller aufgedeckt worden wäre.


Fazit:

Jürgen Albers hat mit „Erased“ einen super spannenden Kriminalroman geschrieben. Für mich definitiv stärker als dein Debut „Crossroads“, denn sowohl im Spannungsaufbau, Zeichnen der Figuren und Schreibstil wuchs er über sich hinaus. Wer Oxford, die 40er Jahre und eine gute, klassische Ermittlung mag, ist hier absolut richtig. Sehr empfehlenswert!


Vielen Dank…

… an den Autor Jürgen Albers für mein Rezensionsexemplar!


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1 Kommentar

  • Tina 19. August 2019 at 10:16

    Liebe Juliane,

    danke für die Rezenion. Ich glaube, der Autor hat den Nagel auf den Kopf getroffen, was Setting und Zeit angeht, da sollten sich doch einige Leser finden.

    Liebe Grüße
    Tina

    Reply

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