[Rezension] Das Haus der Malerin von Judith Lennox

Meine Meinung:

Ach, was liebe ich solche Romane! Historisch, romantisch, spannend, und erzählt aus mehreren Perspektiven. Für mich wird das einfach nicht langweilig und wieder war ich gefesselt von solch einer Geschichte. Judith Lennox ist eine so tolle Autorin und sie hat schon über 20 Romane geschrieben. Ich bin fasziniert, wie sie immer wieder neue Ideen hat und diese mit einem so guten Schreibstil kombiniert aufs Papier bekommt.

Mit “Das Haus der Malerin” hat die Autorin einen historischen Krimi geschaffen. Liebe ist Teil des Buches, aber die Suche nach dem Geschehen und nach Sadie steht im Vordergrund. Die Spannung beginnt am Anfang so ruhig, sie kommt schleichend und dann merkte ich auf einmal, wie gefesselt ich von der Spannung war, bis sie sich zum Schluss auflöste.

LEIDER hatte ich ab Mitte des Buches eine Ahnung, die sich mehr und mehr festigte und sich zum Schluss bestätigte. Wenn ich etwas kritisieren muss, dann das. Die Auflösung ist die öffentliche Lösung. Trotzdem empfand ich es aber nicht als langweilig, zu lesen wie sich die Puzzleteile zusammensetzten und ich somit die Details kennenlernte.

Wir haben hier zwei Charaktere, die im Mittelpunkt stehen und ihre Geschichte erzählen: Sadie und ihre Großnichte Rose. Rose ist ein so toller Charakter, ich bin ein Riesenfan von ihr! Wie sie die Rolle der Frau schon in den 70ern als so stark ansieht, ihr eigenes Leben sucht und eine Unabhängigkeit wählt. Einen Job, für den sie alle nur belächeln und so einiges an Spott erntet. Dennoch zeigt sie Durchhaltevermögen und setzt sich ein, ein gutes Vorbild für ihre Töchter zu sein. SO TOLL!

Während Rose aus der Rolle der braven Hausfrau und Mutter entflieht, ist Sadie ihr komplettes Gegenteil. Sie ist von Beginn an frei und wild. Mit ihr fühlte ich mich seltsamerweise nicht so verbunden wie mit Rose. Dennoch las ich ihre Abschnitte sehr gern, allein weil ich so gern aus ihrer Zeit las und von dem mysteriösen Haus und seine Nachbarn.

Die gewählten Zeitebenen sind echt interessant, die 30er und 70er Jahre in England. Ich frage mich, warum die Autorin ausgerechnet diese Zeiten gewählt hat. Es hat natürlich seinen Reiz, dass man Personen nicht einfach googeln kann, sondern noch wie Rose eine “richtige Recherche” betreiben kann. Vermutlich hätte die Geschichte mit Internet eine ganz andere Wendung genommen – bzw. hätte schneller ein Ende gefunden.

Ich mochte den Schauplatz sehr! England ist ein tolles Land, aus dem ich auch schon en masse gelesen habe. Dieser Kontrast zwischen Stadt und Land hat Judith Lennox gut dargestellt. Diese Abgeschnittenheit in dem Haus in Sussex und die Umtriebigkeit (und Gefährlichkeit) in London. Übrigens war ich vor kurzem erst selbst in London und fand es so toll, dass ich genau wusste, auf welchen Straßen sie gerade herumliefen – ich hatte so vor Augen!

Der Titel ist tatsächlich gut gewählt. Auf dem ersten Blick hört es sich an wie ein generierter Titel, doch dieses vermaledeite Haus ist wirklich Zentrum von der gesamten Geschichte – und ist so schicksalsträchtig. Dieser Hype um das Haus als Vermächtnis. Diese eigensinnigen Nachbarn. Als wäre es verwunschen.

Fazit:

“Das Haus der Malerin” ist eine Geschichte weit ab von 08/15. Mit ihren starken Protagonistinnen hat Judith Lennox einen packenden historischen Krimi geschaffen. Leider habe ich schon früh die Auflösung erahnt, doch im Gesamten unterhielt mich das Buch sehr gut. Ich liebe das Setting, Stadt und Land von England.

Die beiden Hauptpersonen waren sehr unterschielidch und doch vereinte sie etwas: Ihr starker Willen, den sie so wunderbar ausdrücken. Rose war mein Highlight, wie sie in die Luftfahrtbranche einstieg und nebenbei ein altes Geheimnis aufdeckt: Einfach klasse!

Vielen Dank…

… an den Pendo Verlag für die Bereitstellung meines Rezensionsexemplars!

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