[Rezension] Die Suche von Charlotte Link

Veröffentlicht: 13. Oktober 2018 von Juliane

Die Suche Book Cover
Die Suche
Charlotte Link
Krimi
Blanvalet Verlag
Oktober 2018
653
... den Verlag!

Im Norden Englands wird nach verzweifelter Suche nur die Leiche der 14-jährigen Saskia gefunden. Kurze Zeit später verwindet die ebenfalls 14-jährigen Amelie spurlos und ihre Familie verzweifelt. Die Presse wittert einen Serientäter und betitelt ihn schon als Hochmoor-Killer.

Die beiden Polizisten Kate Linville und Caleb Hale stehen wieder vor einem gemeinsamen Fall, obwohl sie gar nicht gemeinsam ermitteln. Während Caleb die offiziellen Wege geht und verzweifelt versucht, die verschwundene Amelie zu finden, hängt Kate wieder mit einem persönlichen Hintergrund drin.

Was sie beide entdecken wirft so manche Rätsel auf. Und dann verwundet noch ein Mädchen...

Meine Meinung:

Charlotte Link gehört zu den größten deutschen Autoren. Sie schreibt schon seit Jahren Krimis, die allesamt sehr beliebt sind. So wurden auch schon einige ihre Bücher im deutschen Fernsehen verfilmt. Ich habe auch schon einige Charlotte Link Krimis verschlungen: Wieder und wieder ziehen mich ihre Geschichten in ihren Bann. So MUSSTE ich natürlich den neuen Roman “Die Suche” lesen.

Wir treffen hier zwei Ermittler aus dem vorigen Roman wieder, den ich auch gelesen hatte – mich aber nur grob an den Inhalt erinnere. Aber das macht nichts, diesen Krimi kann man auch komplett ohne Vorkenntnisse lesen. Das was man wissen muss, wird nochmal wiederholt.

Schon ab Seite 1 war ich voll dabei. Ich hab wirklich keine Ahnung wie Charlotte Link das macht. Vielleicht ein Zauber? Es muss so sein! Denn wie eine solche “normale” Erzählung – wie bei diesem Beginn – mich so fesseln? Ihr Schreibstil ist einfach einzigartig.

Die über 600 Seiten flogen nur so an mir vorbei. Seite um Seite blieb die Spannung, auch wenn nach circa einem Drittel die Handlung einen kleinen Hänger hatte. Es passierte mit einem Mal nicht mehr viel – gleichzeitig fanden sich die Ermittler allerdings auch in einer Sackgasse wieder. Es passt stilistisch. Und dann BÄM ging es weiter und überraschte mich so sehr (wtf Amelie an der Raststätte?!).

Ja, wenn man viele Bücher der Autorin gelesen hat, erkennt man ein Muster. So wird jemand, der gerade das dritte Link Buch in Folge liest, vermutlich schneller drauf kommen, wer der Täter war. Doch mein letzter Roman liegt über ein Jahr her, da verschwimmen die Erinnerungen und ich steh völlig ahnungslos da.

Generell kann ich eigentlich recht gut hinter Muster blicken und erkenne schon früh, wenn ein Autor eine Spur legt. Hier zeigt sich wieder das Talent von Charlotte Link, denn die Spur blieb aus. Im Nachhinein sehe ich einiges und verstehe mehr. Doch während des Lesens: Nichts.

Ihre Hinweise sind geschickt platziert und verschwinden in alltäglichen Situationen.

Diese Geschichte ist perfekt für regnerische Herbstabende. Ohne Problem kann man mehrere Stunden am Stück mit diesem Krimi verbringen. Ich fühlte mich aufgehoben und konnte mich ohne Probleme auf die Erzählung einlassen. Der Handlungsort ist toll gewählt – die Moore von England. Erinnert mich an “Sturmhöhe” von Emily Bronte. Hinter jedem Pfeifen des Windes, könnte auch ein Klagen eines Menschen stecken… PERFEKT für ein Verbrechen!

Im Großen und Ganzen sind die Charaktere unaufgeregt und dennoch vielschichtig. Kate ist mir ans Herz gewachsen. Hingegen andere Charakter möchte ich in die Wüste schicken. Einfach weil sie so sind, wie sie sind. Mandys Familie zum Beispiel. Oder dieser Idiot von Alex Barnes. Aber auch das macht einen guten Krimi (und eine gute Geschichte generell) aus: Dass sie etwas mit einem macht, die Gefühle bewegt – egal ob in Richtung Sympathie oder Antipathie. 

Zum Ende hin wurde ich nervös. Die Situation spitzt sich zu und man kaut auf dem Zahnfleisch vor Spannung. Ein typisches Ende a la Charlotte Link! Ich musste mich konzentrieren, die Sätze komplett zu lesen, weil ich SO SCHNELL wissen wollte, wie es ausgeht.

Wow, einfach wow!

Wer noch nichts von Charlotte Link gelesen hat, sollte das dringend nachholen. Dieser Roman eignet sich definitiv als Einstieg. (Aber Achtung: Suchtgefahr!)


Fazit:

Charlotte Link hat mit “Die Suche” wieder einen wahnsinnig guten Roman geschrieben. Von Anfang an war ich total gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Eine so detailreiche und gut konstruierte Kriminalgeschichte, die unvorhersehbar ist und überrascht. Die englischen Moore bieten einfach den perfekten Schauplatz für einen gelungenen und spannenden Krimi.

Ich brauche dringend Nachschub!


Danke an…

… an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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4 Kommentare

  • Jemima | Hochhorst 13. Oktober 2018 at 19:50

    Hui! Ich war letztens in der Buchhandlung schon kurz davor das Buch zu kaufen, weil du bei Twitter davon geschwärmt hast. Klingt nach einem Buch für mich und einem guten Einstieg, es mal mit einem Charlotte Link Krimi zu versuchen.

    Viele Grüße

    Jemima

    Reply
    • Juliane 16. Oktober 2018 at 19:03

      Definitiv! 🙂 Ich mag ihre Romane generell! Diesen Krimi gibts ja bisher nur als Hardcover.. aber pssst, auf dem Bloggerportal könntest du es anfragen 🙂

      Ansonsten eignen sich ja auch ihre anderen Krimis als Einstieg – die gibts alle as TB.

      Liebe Grüße
      Juliane

      Reply
  • Zeilentänzerin 17. Oktober 2018 at 19:24

    Ich habe es erst bestellt und bin so gespannt. Außerdem bin ich mega fasziniert, wie schnell Du dieses Buch gelesen hast =)

    P.S. Ich mag überhaupt nicht verbessern, aber du meinst beim Dank sicher den Blanvalet-Verlag (passiert mir auch ständig)

    LG, Zeilentänzerin

    Reply
    • Juliane 17. Oktober 2018 at 20:38

      Ja, es war aber auch sehr fesselnd! Da musste ich einfach lesen und lesen lesen 🙂

      Danke für den Hinweis – hab ich schnell korrigiert 😉

      Liebe Grüße
      Juliane

      Reply

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