[Rezension] Eine unbeugsame Braut von Simona Ahrnstedt

Meine Meinung:

Ehrlich gesagt, habe ich lang überlegt, ob ich überhaupt meine Meinung zu dieser Geschichte niederschreiben soll. Doch es wär ja langweilig wenn man nur die guten Bücher rezensieren würde. Ja genau, dieses zählt nicht dazu.

Von Simona Ahrnstedt kenne ich bisher nur den Roman „After Work“, der so komplett anders ist und mir so gut gefallen hatte. Auf der Suche nach meinem nächsten Hörbuch, kam ich nun auf „Eine unbeugsame Braut“. Ja, der Titel ist nicht der Hammer, aber ich mag auch gern mal Romane nach Schema F, die einfach romantisch sind. Setting im Mittelalter. Auch schön!

Und der Beginn war wirklich vielversprechend. Ein Verbrechen wird gleich innerhalb eines Briefes angedeutet und das Kennenlernen von Illiana ist wirklich erfrischend. Sie ist nicht auf den Kopf gefallen und ist sehr witzig. Auch das „nackte“ Aufeinandertreffen mit Markus war irgendwie seltsam unterhaltend. Die Geschehnisse waren recht unrealistisch, aber gut, es ist schließlich Fiktion.

Aber dann. Ja dann passierte einfach kaum noch was. Über 12 Stunden geht das Hörbuch. Wenn ich den gesamten Plot erzählen würde, bräuchte ich keine fünf Minuten. Es ist wirklich flach. Richtig flach. Ja, es ist modern, wie Illiana ihren eigenen Sinn hat und auch Markus kontra gibt. Sie ist nicht auf den Kopf gefallen und auch ihre Heilerinnen-Fähigkeiten waren beeindruckend. Insgesamt kam nicht wirklich was rüber und alle Charaktere blieben ziemlich blass. Auch die Story war extrem vorhersehbar. Das Ende – oh why!

Es gibt sooo viele erotische Szenen, die teilweise so unpassend waren, dass ich sie skippen musste (ich finde solche Szenen in Hörbüchern eh unangenehm..). Aus einem Streit heraus war es teilweise die völlig falsche Message. Denn Illiana war einerseits eine starke Frau, die ihrem Mann ebenbürtig war und dann zeigte sich in solchen Szenen, dass er sie mit einem Kuss wieder gefügig machen konnte.

„Der Konflikt“ oder auch „das düstere Geheimnis“, welche die gesamte Story trägt (oder tragen sollte) ist echt lächerlich. Schon zu Beginn bekommt man als Hörer / Leser circa 80 % des Geheimnisses erzählt. Der Rest ergibt sich peu a peu, wobei es nicht wirklich schockierend oder überraschend war. Der große Showdown war echt urkomisch – ungewollt. Mein Gott, wir wissen doch alle wie es ausgeht und dann eine so seltsame Spannung darein zu packen.

Eigentlich schade. Denn das Mittleralter in Schweden ist ein cooles Setting und man hätte viel daraus machen können. Auf Instagram hab ich zwischendurch geschrieben, dass es mich an eine „Herr der Ringe“ Fanfiction aus den 2000ern erinnerte. Und ja, das Setting von Mittelerde erinnert mich an dieses hier. Doch waren alle Fanfiction, die ich damals gelesen habe, so viel besser. Dort war nicht das Erotische der Dreh- und Angelpunkt, sondern eine echte Story.

Fazit:

Eine Schande für das Genre und eine Schande für die Autorin. „After Work“ hat mir so gut gefallen und bei „Eine unbeugsame Braut“ fehlte mich alles, was ich bei „After Work“ mochte. Eine zu platte Story, ohne Geschehnisse und Charaktere, die mit Klischees überladen sind und so eine unspannende Geschichte erzählen. Dennoch unterhielt mich das Buch und ich musste mehr als einmal lachen.

Ihr könnt euch direkt bei Audible eine Hörprobe anhören.

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