[Rezension] Schuldig von Kanae Minato

Veröffentlicht: 17. Juni 2019 von Juliane

Schuldig
Kanae Minato
Sabine Mangold
Erzählung
C. Bertelsmann
April 2019
Hardcover
317
Reverse
… den Verlag!

Von Verlag: Fünf Studenten aus Tokio wollen in einem abgelegenen Dorf zusammen ein paar Ferientage verbringen. Einer von ihnen, Hirosawa, kommt bei einem Autounfall auf einer kurvenreichen Bergstraße ums Leben. Drei Jahre später holt das schreckliche Ereignis die ehemaligen Studienkollegen ein. Sie erhalten anonyme Briefe, in denen sie des Mordes an ihrem Freund beschuldigt werden. Raffiniert erzählt die japanische Erfolgsautorin Kanae Minato von den zahlreichen Verkettungen, die zu dem tödlichen Unfall geführt haben, lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten, bis schließlich die tragische Wahrheit ans Licht kommt. 

Meine Meinung:

Nachdem “Geständnisse” von Kanae Minto so beliebt war, wurde ich schon hellhörig, als ihr neues Buch “Schuldig” nun auf den Markt kam. Die Cover sind beide sehr einnehmend und heben sich wirklich von den vielen anderen Cover in der Krimi- und Thriller-Ecke ab. Der Inhalt lockte mich auch an. Denn es klingt sehr nach “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast”. Ich erahnte dunkle Geheimnisse und hinterlistige Intrigen. Ich erwartete, gefesselt zu sein von der Geschichte und ich hoffte, dass ich auch über den Schauplatz Japan mehr lernen würde.

Tja, leider erfüllten sich meine Erwartungen nicht. Asiatische Literatur und ich pflegen eine Hassliebe. Nur wenige Romane können mich wirklich überzeugen, meist gefällt mir dieses seichte und ungreifbare Flair einfach nicht. Und das war leider auch bei “Schuldig” der Fall. Die Erzählung war langweilig. Wirklich. Schon die ersten Seiten ödeten mich regelrecht an. Dabei könnte es so spannend sein – das Potential ist da! Es gab einen Tod, wo es unklar ist, ob es ein Mord hätte sein können. Es gab nur die vier Freunde, die dabei waren. Und jemand bezeichnet sie nun als Killer.

Aber die Autorin verbrachte mehr Zeit damit, die Charaktere intensiv darzustellen. Vor allem unsere Hauptperson Fukase und den verstorbenen Hirosawa. Geheimnisse werden aufgedeckt, wobei die Geheimnisse mich nur müde gähnen ließen. Für japanische Verhältnisse sind es vielleicht erschreckende Wendungen, für mich war es aber tatsächlich ziemlich mau. Es geht viel um Fukases Unsicherheiten und wie er zu anderen steht. Ihn konnte ich einfach nicht richtig greifen – ich baute keine Beziehung zu ihm auf, er war mir nicht sympathisch. Das hilft natürlich auch nicht beim Lesen.

Wer einen Thriller erwartet, ist hier falsch. Es geht um Beziehungen und um das Leben. Dass jemand gestorben ist, ist zwar der Aufhänger der Geschichte, aber nicht das, worüber Kanae Minato schreibt. Da passt die sehr späte Auflösung der Geschichte auch ins Bild. Diese gefiel mir tatsächlich ziemlich gut, weil ich sie überhaupt nicht erwartet hätte. Allerdings war sie leider auch etwas weit hergeholt und simpel. Obwohl mich “Schuldig” nicht überzeugen konnte, liegt “Geständnisse” weiterhin auf meiner Wunschliste. Der Vorgänger soll um einiges spannender und intensiver sein. Also genau das, was ich mir wünsche.


Fazit:

Für mich leider eine Enttäuschung. Ich erwartete Spannung, überraschende Wendungen und sympathische Charaktere. Leider war die gesamte Geschichte eher langweilig und trat gefühlt auf der Stelle. Die Auflösung kam zu spät und obwohl sie mir gefiel, rettet es leider nicht meinen Gesamteindruck von dem Roman.


Vielen Dank…

… an den C. Bertelsmann Verlag (und das Bloggerportal) für mein Exemplar!


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2 Kommentare

  • Liesa 18. Juni 2019 at 20:19

    Mir ging es ganz genauso – “Geständnisse” fand ich dagegen super, wesentlich spannender und düsterer! Schade, dass “Schuldig” zu so einem Griff ins Klo wurde, ich hab mich teilweise echt zu Tode gelangweilt und die Auflösung konnte es auch nicht mehr retten. Hoffentlich wird das nächste wieder besser!

    Reply
  • Nola 20. Juni 2019 at 7:18

    Hallo Juliane,

    ich war leider auch total enttäuscht vom neuen Roman “Schuldig” von Kanae Minato. Aufgrund der Beschreibung hatte ich einen ähnlich spannenden und konstruierten Roman wie “Geständnisse” erwartet. Wie Du geschrieben hast, war dieser Roman sehr langatmig und wenig spannend. Ein Thriller ist es definitiv nicht.

    Allerdings solltest Du auf jeden Fall “Geständnisse” lesen, denn der ist wirklich sehr spannend. In jedem Kapitel ergeben sich dort neue (böse) Wendungen. Das ist Spannung bis zur letzten Seite.

    Herzliche Grüße
    Nola

    Reply

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