[Rezension] Winterwundertage von Karen Swan

Veröffentlicht: 8. Dezember 2018 von Juliane

Winterwundertage Book Cover
Winterwundertage
Karen Swan
Goldmann Verlag
Oktober 2018
605
Gertrud Wittich
The Christmas Secret
..den Goldmann Verlag!

Die Londonerin Alex Hyde ist erfolgreiche Unternehmensberaterin. Sie berät die hohen Tiere in den Führungsriegen größter Firmen weltweit und hilft ihnen, ihr Potential richtig zu nutzen.

Kurz vor Weihnachten nimmt sie einen besonders lukrativen Job an: Sie soll in der größten familiengeführten Whiskey-Destillerie Schottlands den Erben Lochlan auf die richtige Bahn lenken.

Dieser ist allerdings gar nicht begeistert von der Idee und sträubt sich mit Haut und Haaren gegen Alex' Versuche, ihm zu helfen.

Meine Meinung:

Zuerst war ich etwas hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch bewerten soll. Denn dieses Buch, mitsamt Cover, Titel und Inhaltsangabe klingt nach einem romantischen Weihnachtsschmöker. Und das ist das Buch nicht. Weder kommt Weihnachtsstimmung auf, noch ist es eine kitschige Romanze. Also erwartet man genau das, ist es Buch leider ziemlich enttäuschend. Es ist etwas komplett anderes. 

Auf der anderen Seite verbirgt sich hier eine so intensive, berührende und überraschende Geschichte. 

Alex Hyde ist eine tolle Protagonistin! Sie ist selbstbewusst, eigenständig und überhaupt nicht gefühlsduselig. Damit meine ich das typische Verhalten von weiblichen Protagonisten, die, sobald sie einen einigermaßen gut aussehenden Mann sehen, sofort weiche Knie gekommen und über nichts anderes mehr nachdenken. Seine dunklen Augen hier, seine karamelfarbenen Haare dort, seine leichte Berührung an ihrer Hand.. ihr wisst, was ich meine. 

Solche Klischees will ich eigentlich gar nicht verurteilen, denn ich wählte dieses Buch aus, weil ich eigentlich so etwas lesen wollte. Und doch beeindruckte mich die Geschichte damit. Das Buch hat über 600 Seiten und mindestens 450 Seiten ist keine Romanze in Sicht.

Wir lernen Alex kennen und wir lernen Lochlan kennen. Beide sind verbohrte Charaktere und Alex’ Aufgabe, sein Schutzschild zu durchbrechen ist echt nicht einfach. Sie ist sehr konzentriert auf ihre Arbeit. Dabei merkt man als Leser recht schnell, dass es aber eigentlich darum geht, Alex so wirklich kennenzulernen.

Ihr Zwist zwischen eiskalte, perfekte Karrierefrau und fühlender Mensch hat mich echt abgeholt. Ich bin begeistert, wie intensiv Karen Swan das beschrieben hat. Das habe ich wirklich nicht erwartet. Mir war Weihnachten und die Liebe egal, ich wollte Alex kennenlernen, was unter IHREM Schutzschild verborgen ist. Ich hoffte zwischendurch fast, dass es keine Liebesgeschichte geben würde.

Die Nebencharaktere blieben zum Großteil ziemlich im Hintergrund, einzig Skye – die Ex von Lochlan und Mitarbeiterin in der Destillerie, hatte eine größere Rolle. Und ein Geheimnis, was mich SO neugierig machte. Und ihr Geheimnis blieb nicht das einzige.

Immer wieder gibt es Rückblenden zwischen den Kapiteln, in eine Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts. Ehrlich gesagt störte mich das zu Beginn ziemlich, da ich nicht wirklich eine Verbindung dazu aufbauen konnte und mich vom Weiterlesen von Alex’ Geschichte abhielt. Doch mit der Zeit verknüpften sich die Geschichte von damals mit der heutigen und ja, ich war voll dabei.

Es ist erstaunlich, was sich hier verbirgt – was sich hinter diesem nichtssagenden Titel versteckt. Alex’ Geschichte nimmt mich mit und ihre analytische Art, mit der ich mich oft viel besser identifizieren konnte als mit vielen klischeebehafteten Protagonistinnen der Literatur, sprach mit an. Auch wie sie selbst blind war. Selbst überrascht war.

Ja, wir sehen die Geschichte durch Alex’s Augen und dadurch bleibt auch dem Leser einiges verborgen. Sie erkennt nicht alles sofort, wird auch aufs Glatteis geführt. Es ist einfach so realistisch! Ich wusste nicht, worauf die Geschichte hinaus läuft, war komplett offen. Wie es dann endete, überraschte mich ziemlich. Es gab einige Twists, die mich kalt erwischten.

Wir haben hier eine Whiskey-Destillerie und Whiskey ist ein großes Thema. Wer sich für die Thematik interessiert, ist gut aufgehoben. Ich mag Whiskey nicht und den Aufriss darum auch nicht – dennoch erzählte Karen Swan es ziemlich interessant. Und wieder: Auch Whiskey-bezogen gab es einige Überraschungen!

Bisher kannte ich nur “Winterglücksmomente” der Autorin und das Buch war SO anders. Als hätten es zwei verschiedenen Menschen geschrieben. Ich muss dringend noch mehr von Karen Swan lesen und mir ein richtiges Bild über die Autorin zu machen. Dieses Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen!

Ein richtiges Highlight!


Fazit:

Dieser Roman überzeugte mich mit einer so mitreißenden und vielschichtigen Protagonistin, außerhalb der Klischeewelt. Die Geschichte selbst war unvorhersehbar und ganz anders als ich erwartet habe – wer eine Weihnachtsromanze sucht, ist hier falsch. Dennoch lohnt es sich, es zu lesen. Ich bin begeistert von der Intensität und Authentizität! Wow!


Danke an…

…den Goldmann Verlag für die Bereitstellung meines Rezensionsexemplar!


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