[Rezension] Im Enddefekt von Josephine Frey

Veröffentlicht: 24. März 2018 von Juliane

Im Enddefekt Book Cover
Im Enddefekt
Josephine Frey
Poesie
Unsichtbar Verlag
März 2018
Taschenbuch
128 Seiten
die Autorin

Josephine Frey schreibt in poetischer Art verschiedene Kurzgeschichten über das Leben, Gefühle und Situationen, die man kaum in Worte fassen kann.

"Ich glaube, wir sind beide mehr verloren als verliebt."

 

Meine Meinung:

Über Instagram bin ich mit der Autorin Josephine Frey in Kontakt gekommen und sie hat mir von ihrem Buch erzählt und mir angeboten es zu lesen. Mir hat auf Anhieb die Optik so sehr gefallen, dass ich natürlich ja gesagt habe. Nun hat es etwas gedauert, bis ich tatsächlich das Büchlein gelesen habe und ich weiß gar nicht, warum ich so lang gewartet habe.

Zu Beginn muss ich betonen, was ein kleines Schmuckstück dieses Buch ist. Der Buchschnitt ist blau, Ton in Ton mit dem Cover. Die Ecken sind abgerundet und die Art der Buchbindung habe ich bisher noch nicht gekannt. Auch zwischen den Deckeln ist das Buch besonders: Denn es gibt Zeichnungen passend zu den Kurzgeschichten. Sie sind sehr stimmig und passen sehr gut zur Atmosphäre im Buch.

Worum geht es in den Kurzgeschichten? Es geht um Gefühle. Um viele Gefühle. Um schwere Gefühle. Den Beginn empfand ich als besonders heftig – die Geschichten handeln von Teenies und ihren Eltern. Von Enttäuschung und dem Alleinsein. Es wurden harte Worte genutzt und ich war im ersten Moment ein wenig abgeschreckt – die Geschichten strahlen eine starke Hoffnungslosigkeit aus.

Zum Glück entwickelten sich die Geschichten, die Thematik schwenkt zur Liebe. Auch hier schreibt die Autorin über die melancholischen Momente der Liebe, mit denen ich mich nur schwer identifizieren kann und hach, ja, ich muss sagen, dass sie sehr poetisch sind. Sie machen mich traurig.

Ich fühlte mich bei dem Großteil der Geschichten betrübt. Es sind starke Gefühle, die rüber kommen – so ist es nicht. Es ist leidenschaftlich geschrieben – die Art zu schreiben erinnerte mich an viele Poetry Slam Texte, die ich kenne. Wir sehen hier die Schattenseiten des Lebens, die natürlich zum Leben gehören und ich kann mir so gut vorstellen, dass sich einige wiederfinden in den Kurzgeschichten.

Einige Geschichten stachen für mich hervor, einige passten wunderbar zueinander. Bei manchen wusste ich bis zum Ende nicht, was sie in dem Buch verloren hatten. Die meisten haben mich neugiriert gemacht. Was steckt dahinter? Warum hat die Autorin diese Geschichte geschrieben und gibt es einen persönlichen Hintergrund?

Insgesamt habe ich allerdings herausgefunden, dass diese Art von Texten nicht meins ist. Ich mag Melancholie und ich mag Poesie, doch der Mix aus beidem ist mir zu heftig und zieht mich zu sehr runter.

Ich kann mir vorstellen, dass es live vorgetragen noch einmal ganz anders wirkt. Mit Betonung, vielleicht mit einer Erklärung um die Geschichten herum. Ich habe gesehen, dass die Autorin Lesungen im Münchner Raum veranstaltet – wenn ihr in der Nähe seid, seht es euch an.


Fazit:

Dieses Büchlein ist echt eine schwere Kost, die einen nicht gerade aufmuntert. Man muss diese Art von melancholischer Poesie mögen. Ich habe gelernt, dass es nicht meins ist – kann das Buch dennoch wertschätzen.

Die Optik, die Zeichnungen und der Schreibstil gefallen mir sehr gut. Die Geschichten sind gefühlvoll geschrieben und laden zum Seufzen ein.


Vielen Dank…

…an die Autorin Josephine Frey für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

 

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