[Rezension] Scythe von Neal Shusterman

Veröffentlicht: 11. Juli 2018 von Juliane

Scythe: Die Hüter des Todes Book Cover
Scythe: Die Hüter des Todes
Scythe #1
Neal Shusterman*
Fantasy, Science Fiction
FISCHER Sauerländer / Argon Verlag
September 2017
Hörbuch
12 Std. 11 Min.
Pauline Kurbasik, Kristian Lutze
Arc of Scythe

Zukunft. Eine neue Welt. Es gibt keine Krankheiten, es gibt keine Präsidenten und Königshäuser mehr. Es regiert der Thunderhead - die Weiterentwicklung der Cloud - er stellt Gesetze auf und überwacht die Gesellschaft. Nichts bleibt ungesehen, der Thunderhead ist allgegenwärtig.

Der Tod ist besiegt. Um gegen die Übervölkerung anzukämpfen haben sich die Scythe geformt. Sie führen die "Nachlese" durch. Sie töten Menschen nach einem bestimmten Muster.

Citra und Rowen leben in dieser Welt, von Scythe kennen sie nur die Mythen. Doch dann geraten sie mitten in diese Welt hinein - als Scythe Lehrlinge.

Meine Meinung:

Von “Scythe” habe bisher nur so am Rande gehört, aber hatte mich nie konkret dafür interessiert. Doch dann ist es mir bei Audible über den Weg gelaufen. Und ihr müsst wissen, dass ich bei Audible echt ein Händchen habe (ja, ich weiß, Eigenlob!). Denn dort kaufe ich mir meist die Hörbücher, die ich recht interessant finde, aber nicht SO interessant, dass ich sie als Printversion im Regal stehen habe.

Und meist kommt es wie es kommen muss und mir gefallen die Hörbücher RICHTIG gut. Sodass ich sie mir am liebsten kaufen würde. Aber ich halte mich zurück (meistens). Und so war das auch der Fall bei “Scythe – Die Hüter des Todes.”

Um es kurz zu sagen: Das Hörbuch ist klasse! Bevor ich auf das Hörbuch als Hörbuch zu sprechen komme, erstmal zu der Story von “Scythe”: Ich finde dieses Weltgerüst sehr einfallsreich, der Thunderhead ist eine so wahnsinnig coole Erfindung. Auch der Name ist sehr witzig! Die Cloud (“Wolke”) und der Thunderhead (“Gewitterkopf-Wolke”) als ihre Weiterentwicklung.

Der Thunderhead hätte gern noch näher vorgestellt werden können – ich finde diese Vorstellung faszinierend (und natürlich erschreckend), dass es das allsehende Auge gibt. Kameras überall. Jedes Verbrechen, jede Untat wird gesehen. Und gespeichert. Es kann abgerufen werden. Immer. Überall. Und ich glaube, diese technische Entwicklung ist nicht mehr in allzu ferner Zukunft.

Als moralischen Gegenpol gibt es die Scythe. Die Scythe sind auch eine krasse Erfindung. Die Sensenmenschen. Die Henker. Die moralischen Menschen, ohne Moral. Ihr Auftreten erinnerte mich stark an Dementoren (aus Harry Potter) – gerade Scythe Faraday, den wir als erstes kennenlernen. Wie er spricht, wie er handelt.

Ich finde es unglaublich, wie gut Neal Shusterman die Geschichte aufgebaut hat. Es beginnt als Teeniegeschichte von Citra und Rowan – ihre Leben in der Highschool und ihre Probleme. Dann dieses Erlebnis mit dem Scythe – und hier merkt man schon woran man ist. Es ist brutal und schonungslos. Ich war regelrecht geschockt. Und das seltsamerweise positiv.

Die Geschichte entwickelt sich weiter und weiter. Weiter und weiter. Der Klappentext verrät etwas, dass ich als Spoiler empfunden hatte. Doch in der Geschichte passierten dann noch tausend weitere Dinge, die ich ziemlich erschreckend fand. Einige Dinge hatte ich kommen sehen, beziehungsweise passten sie in das Schema der Geschichte und sie überraschten mich nicht.

Andere Wendungen hingegen erwischten mich eiskalt. Es passieren echt krasse Dinge und ich musste erstmal kapieren, zu was sich die Geschichte entwickelt hat. Vom Beginn bis zum Ende dreht sich die Story komplett. Sie steigert sich. Der Spannungsbogen ist zum Zerreißen gespannt.

Citra und Rowan gefielen mir als Protagonisten sehr gut! Sie sind so unterschiedlich und haben ihre Talente. Citra ist so laut und mutig, so vernünftig und folgt ihrem Verstand. Hingegen Rowan ist emphatisch, etwas schusselig und lässt sich von seinem Gefühl leiten. Und die Handlungen zum Ende der Geschichte. Wow. Die beiden sind echt krass!

Durch die Aufgabe der Scythe wird viel über den Tod und den Sinn des Lebens gesprochen. Es wird sinniert und moralisiert. Wer darf entscheiden. Nach welchen Kriterien? Und wie soll eine Nachlese durchgeführt werden? Ich mochte diesen Ansatz und die Gedankengänge sehr!

Sie bildeten einen Kontrast zu der Gewalt, die ebenfalls in dem Roman herrscht. Es ist echt heftig – doch noch auf einem Level, das ich gut hören konnte. Diese Kampftechniken, die Giftmischereien. Diese Gewissenlosigkeit mancher Scythe. Diese Prüfungen, die Aufgaben, die den beiden gestellt werden.

Das Ende war sehr rund, ich war so zufrieden! Es war ein richtiges Schakka-Ende! Obwohl ich fast ein größeres BAM erwartet hätte. Jedenfalls empfand ich gar nicht den Drang ach einem zweiten Teil. Ich hätte die “Scythe” auch gut als Einzelband vorstellen können. Aber natürlich ist “Scythe 2 – Der Zorn der Gerechten” schon auf meinem Handy heruntergeladen.

Zum Medium Hörbuch: YES! Diese Geschichte eignet sich SO GUT als Hörbuch. Gesprochen wird es von Torsten Michaelis, Ilka Teichmüller, Uve Teschner, Peter Lontzek, Marie-Isabel Walke, Marian Funk – also ein Team aus sechs Personen. Wir haben Stimmen für den Erzähler, Citra, Rowan, Faraday, Curie und Goddard. Ich mochte das sehr. Die Stimmen waren angenehm – auch dass die einzelnen Stimmen die Tagebucheinträge vorgelesen haben, die zwischen den Kapiteln eingeschoben waren.

Um es kurz zu sagen: Cool!


Fazit:

Brutal, spannend, packend. “Scythe” bietet eine Menge Action und Überraschungen. Ich war gefesselt von der Welt und den technischen Entwicklungen. Ich fieberte bei Citra und Rowan mit, litt mit ihnen und fühlte mich mit ihnen verbunden. Die Idee der “Scythe” ist klasse und neuartig – auch der Plot bot (neben ein paar vorsehbaren Twists) einige Überraschungen.

Es lohnt sich zum Hörbuch zu greifen, hört euch hier eine Hörprobe an.


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2 Kommentare

  • Nicci Trallafitti 14. Juli 2018 at 20:09

    Hey!
    Hach, es freut mich sehr, dass dir die Geschichte auch so gut gefallen hat 🙂
    Wie interessant, dass es von so vielen Menschen gesprochen wurde.
    Ich hätte mir das Buch auch gut als Einzelband vorstellen können, das Ende wirkte wirklich sehr rund.
    Aber ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.

    Danke fürs Verlinken meiner Rezension!

    Liebe Grüße,
    Nicci

    Reply
    • Juliane 24. Juli 2018 at 20:02

      Hast du den zweiten Band schon gelesen?

      Ich höre ihn gerade als Hörbuch und WOW – es geht wieder heiß her und entwickelt sich noch krasser. Der Thunder Head bekommt eine eigene Stimme, richtig gut!

      Liebe Grüße
      Juliane

      Reply

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