Honigblütentage von Sofie Cramer

Veröffentlicht: 30. August 2019 von Juliane

Honigblütentage
Sofie Cramer
Coming of Age, Pilgern
Rowohlt Verlag
Juni 2019
Taschenbuch
288
… den Verlag!

Valerie merkt kaum, wie sehr sie unter Strom steht und ihr der Alltag aus den Fingern gleitet. Doch dann wird die Journalistin von ihrer Chefin auf Recherchereise geschickt: Sie soll den Heidschnuckenweg pilgern und dort die Erfahrung der seelischen Reinigung machen. Denn das ist total hip – sagt man. Valerie macht sich auf den Weg und lässt Mann und Teenie Tochter zuhause zurück. Ihr Weg läuft nicht so wie geplant und so landet sie bald in dem alten Gasthaus von Annegret. Dort lernt sie einiges über das Leben. Und nicht nur das. Auch lernt sie sich selbst von einer ganz anderen Seite kennen.

Meine Meinung:

Zunächst muss ich sagen, dass ich nicht wandere oder gar pilgere. Das ist überhaupt nicht mein Ding, obwohl ich davon überzeugt bin, dass die Natur sehr heilend auf uns Menschen wirkt. Auch der Heidschnuckenweg sagte mir vor diesem Roman gar nichts. Und dann begann ich zu lesen und bereits nach wenigen Seiten googelte ich alles über diesen Wanderweg und überlegte, ob es für mich möglich wäre, vielleicht wenigstens einen Teil davon zu pilgern.

Die Geschichte inspiriert. Sofie Cramer schafft es wirklich, die Magie des Pilgern (oder zumindest wie ich es mir vorstelle) aufs Papier zu bringen. Ihre Beschreibungen der Herausforderungen, der Ups & Downs und der Entwicklung von Valerie sind total authentisch. Ich mochte es sehr, dass Valerie als ein “Normalo” startet und nicht mal eine Ahnung hat, was sie in ihren Wanderrucksack hätte packen müssen. Sie läuft einfach los. Und ist nicht nur körperlich auf einer Reise. Die Dinge, die sie lernt, stießen meine Gedanken an.

Denn vieles kann man sich als Leser selbst annehmen. Ich mochte es sehr, wie Annegret Valerie dazu anleitete, ihre negativen Gedanken neu zu formulieren. Die Erkenntnisse, die sie dadurch gewann waren einmalig und bereichernd. Generell fühlte sich der Roman befreiend an. Ich mochte es auch, dass Valerie auf dem Gasthof landete – oder gar strandete. Dass sich der Roman zu etwas ganz anderem entwickelt hat. Es wärmte wirklich mein Herz und ich mochte dieses Miteinander. Auch wie sich Valeries Beziehung zu ihrer Tochter veränderte, rührte mich sehr.

Aber natürlich musste es ein Manko geben. Sonst wäre es ja auch zu perfekt gewesen! Denn ja, das Ende hat für mich den Zauber etwas getrübt. Wieso musste es in solch einem Heile-Welt-Szenario enden? Für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht passend zu der eigentlichen Message der Geschichte. Denn eigentlich geht es um Valerie und ihr Frieden mit sich selbst. Zum Großteil lesen wir davon und das war so wunderbar und so… hach! Und das Ende.. tja, damit wurde der Roman in eine Art Schablone gepresst, die nicht richtig passte. Schade! Dennoch: Ein sehr lesenswerter Roman, der mein Denken bereicherte und ich den voll und ganz genoss!


Fazit:

Ein schöner und anrührender Roman über das Pilgern und das Finden des wahren Selbst. Von Beginn an fühlte ich mich mit der Protagonistin verbunden und mochte sehr die Atmosphäre der Geschichte. Auch als Leser geht man die Reise der Selbstendeckung mit Valerie mit und ich war echt gefangen von den Geschehnissen und Gedankengängen. Leider war mir das Ende dann zu 08/15, was für mich den besonderen Charme der Geschichte etwas zerstörte. Dennoch ist der Roman gesamt sehr empfehlenswert und er macht total Lust auf das Wandern!


Vielen Dank…

… an den Rowohlt Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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