[Rezension] Bin im Garten von Meike Winnemuth

Veröffentlicht: 21. April 2019 von Juliane

Bin im Garten
Meike Winnemuth
Philosophisch, Biografie
Penguin Verlag
März 2019
Hardcover
320
… den Verlag!

Vom Verlag: »Ein Jahr im Garten leben. Gemüse anbauen. Bäume pflanzen. Blümchen natürlich auch. Wurzeln schlagen. Boden unter den Füßen finden, und zwar einen, den ich persönlich dorthin geschaufelt habe.« Weltreisende sucht Ort zum Bleiben: Mit Tempo und Witz erzählt Meike Winnemuth in ihrem Tagebuch von ihrem neuen Abenteuer – dem ersten eigenen Garten. Vom Träumen und Planen, Schuften und Graben, Säen, Pflanzen, Ernten, Essen. Vom großen Wachsen (Muskelkater!) und Werden (plötzlich: geduldig!). Und entführt uns dabei an einen paradiesischen Ort wahren Lebens, mit Radieschen und Schnecken, mit Rittersporn und anderen blauen Wundern. 

Meine Meinung:

Meike Winnemuth kenne ich – wie so viele andere – tatsächlich als die Frau, die eine halbe Million Euro bei Günther Jauch gewann und dann um die Welt zog. Ihr erstes Buch „Das große Los“, in dem sie von ihrer Reise berichtet, ist ein totaler Erfolg. Nach ihrer Reise wurde sie sesshaft und sie legte sich einen Garten an. Ihr Buch „Bin im Garten“ begleitet sie ein Jahr lang auf dieser Reise. Das erste Mal hörte ich von dem Buch tatsächlich als der Penguin Verlag darüber berichtet hatte, wie es hergestellt wurde. Denn es wurde nach einer sehr nachhaltigen und umweltfreundlichen Weise hergestellt. Toll!

Generell ist das Buch ein richtiger Hingucker! Denn hinter dem frohen, so wundervollen Cover verstecken sich tolle Illustrationen. Sowohl auf dem „Hard“-cover des Buches selbst, als auch auf den einzelnen Seiten. Es gibt viele private Fotos von der Autorin. Sie zeigt dort ihren Garten, ihre Fortschritte und ihre Ernte. Zudem gibt es detailreiche Zeichnungen von Pflanzen, Blättern und Tieren. Zudem fühlen sich sie Seiten (vermutlich durch die hohe Qualität) sehr weich und angenehm an.

So ganz genau wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Einen reinen Ratgeber würde Meike Winnemuth ja nicht schreiben? Aber es ist ja ein Buch über ihren Garten und was gibt es schon auf über 300 Seiten über ein Stück Grün zu erzählen? Und ich kann euch sagen, dass sie die Seiten wunderbar mit ihren Erfahrungen gefüllt hat. Ich mochte ihre Art, zu erzählen. So unaufgeregt, so unperfekt.  Sie berichtet davon wie sie die Gartenlust gepackt hat, welche Gefühle das Gärtnern in ihre ausgelöst hat und wie sie sich in dem Jahr verändert hat.

Ich mochte den Grundtenor sehr: Es geht viel um das Fokussieren auf die wirklich wichtigen Dinge. Was macht es mit einem, wenn man sich wieder mit der Natur verbindet? Ich ertappte mich oft, dass ich mich selbst in Meikes Garten wiederfand und mir vorstellte, die Erde zu riechen, das Rascheln der Blätter zu hören. Besonders neidisch war ich auf ihre Bank mitten im Garten, von der aus sie ihren Garten und den Sonnenuntergang beobachten konnte. Es bringt einen näher an die Natur, mich inspirierte es, selbst meinen Balkon mit großen, frischen, lebendigen Pflanzen zu bestücken.

„Einfach machen“ ist die Moral der Geschicht‘ und das Motto, nachdem Meike ihren Garten beackert. Ihr Garten verfolgt keinem Ziel und sie vergleicht sich nicht (bzw. seeeehr wenig), was mich sehr begeisterte. Viel zu sehr verlangen wir von uns selbst ab im Alltag und das ist eigentlich völlig blödsinnig. Was ist wichtig und was tut uns gut? Ich mochte auch, die ungeschminkte Wahrheit in ihrem Buch. Es ist harte Arbeit, die Knochen schmerzen und manchmal ist es frustrierend. Und doch schafft man selbst etwas, etwas von dem Meike sich verpflegen konnte. Wie toll ist das?

Was ich richtig unterhaltsam und so, so sympathisch fand war ihre Vorliebe für die englischen Gartenshows und den Moderator einer gewissen Serie. Meike sieht sich YouTube Videos an und kauft sich viel mehr Bücher über das Gärtnern als sie eigentlich braucht. Ich fühle mich so verstanden – denn genauso würde ich mich auch darauf vorbereiten und habe es bei anderen Themen ähnlich gemacht. Und letztlich ist der beste Lehrer das Leben. Ausprobieren, machen, tun, handeln. Nicht stillsitzen, es ist nie zu spät.

Das Buch hat mir viel mitgegeben. Auch wenn ich selbst keine Garten habe, sondern nur einen Balkon. Die meisten Pflanzen, die sie benannte, kannte ich vorher nicht (und habe ich schon wieder vergessen). Und doch hat es mir auf der emotionalen Ebene viel gegeben und es beruhigte / erdete mich schon allein beim Lesen. Es regt definitiv den einen oder anderen Gedanken an und ich muss nun dringend „Das große Los“ lesen.


Fazit:

Ein wunderbares Buch, innen und außen. Die schönes und so detailreiche Aufmachung hat mich schon auf den ersten Blick überzeugt und auch der Inhalt steht dem nichts nach. Meike inspiriert mich mit ihrer bodenständigen, offenen Art. Sie teilt ihre Erfahrungen ungefiltert und ungeschönt. Ich mochte es, zu verfolgen, was der Garten und das Gärtnern mit ihr machte und welch Gefühl es sein muss, die eigenen Ernte in den Händen zu halten. Ein tolles Buch und nicht nur ein Muss für Gartenfans!


Danke an…

… den Penguin Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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