[Rezension] Bad Bachelor von Stefanie London

Veröffentlicht: 9. Januar 2019 von Juliane

Bad Bachelor
Bad Bachelors #1
Stefanie London
Christiane Bowien-Böll
N
Forever by Ullstein
Januar 2019
eBook
304 (print)
… den Verlag und Netgalley!


Mit der neuen App „Bad Bachelor“ können New Yorkerinnen nun die Männer bewerten, die sie gedatet haben. Reed ist nicht begeistert, als er bemerkt, dass er im Rating ganz unten ist. Denn obwohl ihn die Kritik der Verflossenen nicht weiter interessiert, schlägt die App große Wellen und sein Arbeitsleben wird auch beeinflusst.  Darcy braucht einen Mann. Zumindest sind ihre Freundinnen davon überzeugt. Mit der App „Bad Bachelor“ soll es klappen, den richtigen zu finden. Sie ist skeptisch und doch kann sie sich der Bewertungen nicht entziehen. Reed sticht ihr ins Auge, die Kommentare zu seiner Person sind extrem. Und doch, als sie sich treffen, spürt auch sie seine Anziehungskraft.

Meine Meinung:

Über die Verlagsvorschau von Forever by Ullstein bin ich auf den Auftakt der „Bad Bachelor“ Reihe aufmerksam geworden. Das Cover ist nicht meins – ABER der Plot sprach mich direkt an. Geschichten über Dating Apps fesseln mich. Ich finde es so witzig und interessant, was für besondere Geschichten und Konstellationen daraus entstehen können. Hier gab es einen besonderen Knackpunkt: Ein Bewertungssystem.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist es wirklich eine Schande und es sollte nicht darüber gelacht werden, dass Männer wie ein Gegenstand bewertet werden. Dennoch reizte mich die Idee und ich wollte wissen, was hier passiert. Und ja, meine Erwartungen wurden bis zu einem gewissen Punkt erfüllt – aber leider auch etwas enttäuscht. Denn insgesamt blieb die Geschichte recht blass, genauso wie seine Charaktere.

Die Prämisse gefiel mir gut, er PR-Berater und sie Bibliothekarin. Beide haben ihre Päckchen zu tragen. Sie passen auf dem ersten Blick nicht zueinander. Doch als sie sich treffen gibt es direkt eine Anziehungskraft. Letztlich sind die meisten „erotischen Geschichten“ nach diesem Schema. Und immer kommt es auf die Umsetzung an. Mir fehlt sowohl bei Darcy als auch bei Reed definitiv der Charakter. Sie waren sehr klischeehaft, zeigten wenig Individualität und hatten keine Entwicklung.

So mag Darcy Bücher. Es wurde aber nur gesagt, dass sie Bücher mag (und ein, zwei Titel genannt). Aber warum? Was machen die Geschichten mit ihr? Und inwiefern prägt es ihren Charakter? Die Autorin hätte Darcy gern mal lesend zeigen können. Auch die wilde, unangepasste Seite von Darcy wurde nur in Form von Tattoos beschrieben. Wieso nicht mehr Taten und verrückte Aktivitäten? („Trash the Dress“ zähle ich auch nicht als „verrückt“.)

Und Reed. Der Frauenversteher, der keiner ist. Wieso ist er nicht wirklich ein Playboy, der eine Entwicklung durchmacht? Ja, das wäre unrealistisch. Aber genauso unrealistisch ist seine Darstellung, dass er eigentlich sooo viele Gefühle hat und die Frauen so zärtlich behandelt und dann doch sitzen lässt. Das ist nicht authentisch. Er ist von Anfang an ein „Guter“. Seine Beziehung zu seinem Vater hätte auch gern noch weiter ausgebaut werden können.

Die App „Bad Bachelor“ (was eigentlich eine Webseite ist und keine App) wurde gut behandelt. Die Kritik daran ist klar, wie die Männer (Reed) sich dabei fühlen auch. Ich finde es gut, dass dahinter geblickt wird – mit welchem Motiv sie entstanden ist. Da es noch zwei weitere Bände in der Reihe gibt, die auch um die App / Webseite handeln, ist es kein Spoiler wenn ich verrate, dass sie App / Webseite weiterhin besteht. Und das finde ich schade. Eigentlich ist die Moral der Geschicht‘ eine andere.

Und eins muss ich loswerden: Bei dem Plot und dem Cover erwartet man erotische Szenen. „Guilty Pleasure“ sag ich nur! Doch irgendwie kamen diese tatsächlich echt ein wenig zu kurz und wirkten wenig originell. Die Spannung zwischen Darcy und Reed war spürbar und gefiel mir gut. Es hätte gut funktioniert, hätte es mehr Szenen wie die in der Bar gegeben. Gern hätte ich auch mehr darüber gelesen, wie sich tiefe Gefühle bei beiden entwickeln.


Fazit:

„Bad Bachelor“ punktet mit einer guten und witzigen Idee – doch leider wurde das Potential nicht voll ausgeschöpft, sodass es in einer wenig überraschenden Geschichte geendet hat. Darcy und Reed sind ein harmonisches Paar, für meinen Geschmack waren die Konflikte allerdings zu einfach besiegelt. Wer für zwischendurch eine leichte Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig.


Vielen Dank…

… an Netgalley und den Forever by Ullstein Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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