[Rezension] Believe Me von J.P. Delaney

Veröffentlicht: 11. Dezember 2018 von Juliane

Believe me Book Cover
Believe me
J.P. Delaney
Thriller
Penguin Verlag
September 2018
Broschiert
402
Sibylle Schmidt
Believe me
... den Penguin Verlag!

Claire ist Schauspielerin, doch ihr Leben in New York ist schwieriger, als sie es sich erhofft hat. Als Nebenjob testet sie die Treue von Ehemännern. Sie flirtet mit ihnen, spricht mit ihnen und zeichnet alles mit einer versteckten Kamera auf.

Dann testet sie die Treue von Patrick im Auftrag seiner Frau Stelle. Sie und Patrick unterhalten sich gut, aber er lässt sie abblitzen. Am nächsten Morgen ist Stella tot. Patrick ist der Hauptverdächtige und Claire soll helfen, ihn zu überführen.. doch kann sie das, wenn sie doch eigentlich von seiner Unschuld überzeugt ist?

Meine Meinung:

“Believe Me” ist das erste Buch, welches ich von J.P. Delaney gelesen habe. Er schreibt unter verschiedenen Pseudonymen seit vielen Jahren schon Bücher. Als J.P. Morgan hatte er mit “The Girl Before” einen Besteller veröffentlicht – was er als Anlass nahm einen alten (unerfolgreichen) Thriller nochmal zu überarbeiten, und unter diesem Pseudonym nun mit demselben Tiel wie damals zu veröffentlichen: “Believe Me.”

Ich muss sagen, dass ich beim Lesen des Buches die meiste Zeit ziemlich ziemlich verwirrt war. Es ist schwer aufzuschreiben warum, denn jedes Wort könnte ein Spoiler sein. Jede zweite Seite birgt einen Plottwist und eine Überraschung – einen 08/15 Thriller haben wir hier definitiv nicht.

Beginnen wir am Anfang. Man weiß sofort woran man ist, denn der Autor wirft den Leser direkt in eine typische Situation von Claire: Wie sie einen Mann anflirtet. Zudem lernen wir den Schreibstil und die Stilmittel kennen, die verwendet werden. Es gibt Teile, die sind in Script-Form geschrieben – als wären sie frisch aus einem Drehbuch. Das beschleunigt das Tempo ziemlich, da auf (vielleicht unnötige?) Beschreibungen verzichtet wird. Zunächst irritierte mich das sehr, doch später mochte ich diese Passagen besonders gern.

Ich wusste also schnell: Das Buch hat ein Filmfan geschrieben und Claires Job als Schauspielerin hat eine große Rolle. Claire. Ja, Claire ist unsere Protagonistin und von Seite 1 an hatte ich ein komisches Gefühl bei ihr. Ich kann es nicht wirklich betiteln, aber irgendwie wurden wir beiden nicht warm miteinander. Sie war mit unsympathisch und ich fieberte nicht mit ihr mit. Ja, sie war mir regelrecht egal.

In Nachhinein denke ich, dass es so gewollt war und ein Teil des Konzepts war. So richtig durchhaut habe ich den Thriller nicht. Dass Claire unsympathisch war sorgte dafür, dass ich nicht mitlitt. Dennoch war ich gepackt von der Geschichte, denn es war so unklar, was passiert war. Wer hat Stella getötet? Wie ist es dazu gekommen? Und das war bis zur Letzten Seite offen. Das hat J.P. Delaney meisterhaft hinbekommen.

Mitfiebern war schwierig bei dem Roman durch diese vielen Überraschungen. Es war alles und nichts möglich. Die Konzipierung der Geschichte ist einfach wahnsinnig gut. Diese viele Sprünge, die kurzen Kapitel und die Szenen, die in Drehbuchform geschrieben waren – all das sorgte für viel Abwechslung ein Durchrauschen durch den Thriller. (Mit vielen WAAAS? – Momenten zwischendrin.)

Der Schreibstil gesamt gefiel mir nicht so gut, weil ich den Erzähltext nicht flüssig lesen konnte. Ich stockte oft und musste den Satz von Neuen beginnen. Auch die Verbindung zu Baudelaires “die Blumen des Bösen” war sehr intensiv und heftig. Ich kannte die Gedichte vorher nicht und ahnte nicht wie düster sie sind. Die Szenen in dem Roman sind manches Mal an diese Gedichte verknüpft und somit ähnlich schaurig und brutal.

Für Thriller-Fans, die Abwechslung von den typischen Abläufen einer Ermittlung brauchen, ist dieses Buch auf jeden Fall das Richtige. Allerdings muss man offen sein für viele Überraschungen und einem vielleicht nicht 100% befriedigenden Ende.


Fazit:

Mit “Believe Me” hat J.P. Delaney einen echt wahnsinnig gut konturierten und undurchschaubaren Thriller geschrieben. So viele Wendungen überraschten mich und ich konnte bis zum Schluss nicht erahnen, wer der Mörder ist. Die Protagonistin war mir leider nicht sympathisch – doch das tat keinen Abbruch an der Spannung und wie sehr ich in die Erzählung hingezogen wurde.


Vielen Dank an…

… den Penguin Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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4 Kommentare

  • Anna 11. Dezember 2018 at 15:39

    Hey Juliane,
    mir ging es da genau wie dir! Das Buch hat mich auch überzeugen können, weil ich diese Wendungen und Undurchdringlichkeit so unglaublich genossen habe. Die Probleme mit Claire kann ich nachvollziehen, sympathisch ist sie wirklich nicht.
    Kann dir “The Girl before” wirklich auch nur empfehlen. Dieser Thriller hat mir ebenfalls gut gefallen!

    Liebe Grüße!
    Anna

    Reply
    • Juliane 17. Dezember 2018 at 5:24

      Liebe Anna,

      danke! “The Girl Before” liegt schon auf meiner to-read Liste 🙂 Ist es denn genauso verdreht und verwirrend wie dieses hier?

      Liebe Grüße
      Juliane

      Reply
  • Vera 11. Dezember 2018 at 19:35

    Ich habe das Buch auch gerade gelesen. Mir hat es gut gefallen, obwohl ich ein bisschen gebraucht hatte bis ich drin war. Gerade das er so ungewöhnlich geschrieben war fände ich spannend und der Baudelaire Hintergrund war auch interessant ( hatte mich bis dahin noch nie mit ihm beschäftigt)
    Du musst unbedingt the girl before lesen, der war richtig klasse!!! Lieben Gruß Vera

    Reply
    • Juliane 17. Dezember 2018 at 5:25

      Ja, mit Baudelaire ging es mir genauso! Den Namen kannte ich – aber dass er so düster und heftig ist! Man lernt hier auf jeden Fall was dazu, das mag ich an Büchern immer sehr!

      “The Girl Before” ist direkt schon auf meine To-Read Liste gewandert 🙂

      Reply

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