Eine Mutter fürchtet um ihre Tochter. Ein Schriftsteller kann sie retten. Doch dabei könnte er selbst alles verlieren… Als ihre Tochter aus der verschlossenen Wohnung in Brooklyn verschwindet, steht die bekannte Schriftstellerin Flora am Rande des Wahnsinns. Alle Spuren führen ins Leere. Flora hat das Gefühl, dass sie nur eine Figur in einem Spiel ist und jemand anderes über ihre Geschichte bestimmt. Aber wer? Um das herauszufinden, steigt Flora auf das Dach ihres Hauses und fordert das Schicksal heraus-…
In Paris kann der französische Erfolgsschriftsteller Romain nicht glauben, was gerade in seinem Manuskript passiert: Seine Hauptfigur steht auf einem Dach und droht, sich das Leben zu nehmen. Er kann sie retten. Doch dafür muss er alles riskieren und könnte sogar sein eigenes Kind für immer verlieren.
Meine Meinung:
Endlich wieder ein neuer Roman von Guillaume Musso! Nach “Ein Wort um dich zu retten” wartete ich sehnsüchtig auf Nachschub. “Eine Geschichte, die uns verbindet” ist ein so anderer Roman, dass ich manchmal sogar dachte, dass er nicht von Guillaume Musso geschrieben wurde. Hier haben wir keine geradlinige Geschichte, sondern eine Menge verschiedener Ebenen, die mich ziemlich irritierten.
An sich ist die Idee wirklich toll und der erste Twist nach dem ersten “Kapitel” hat mich so überrascht und begeistert. Doch irgendwann verlor ich den Faden. Ich versuchte, den Überblick zu behalten, doch es gelang mir nicht. Ich weiß nicht, ob es von Guillaume Musso beabsichtigt wurde, dass man sich als Leser*in komplett von ihm leiten lassen musste, ohne zu wissen, was passiert. Vielleicht ist es von ihm auch metaphorisch gemeint, schließlich kann man das wahre Leben auch nicht komplett durchschauen – und es kommt auf die Sichtweise an. Das Leben ist ein Roman!
Die Geschichte von Flora war so spannend! Ihr verschwundenes Kind hat mich wirklich mitgenommen und ich kam einfach auf keine Lösung, was mit dem kleinen Mädchen passiert sein könnte. Zudem mochte ich es, dass sie Autorin ist und ich denke, dass Musso Teile seines Autoren-Seins in sie und aber auch in Romains Leben (ebenfalls Autor) einfließen lassen hat. Flora war generell meine Lieblingsfigur. Das Mysterium um sie und was wirklich mit ihr los ist.. definitiv waren die Enthüllungen rund um Flora mein Highlight.
Die Atmosphäre ist eher drückend und ruhig, es gibt spannende Passagen, doch für meinen Geschmack hätten es noch mehr sein dürfen. Die Romane, die ich bisher von Musso gelesen habe, gefielen mir vom Tempo her besser. Hier verlor sich die Spannung zwischen Fiktion und Realität. Dennoch fasziniert mich die Grundidee des Romans und ich finde es klasse, dass Musso etwas anderes wagt und sich regelrecht austobt. Als Leserin konnte ich seine Freiheit und Kreativität durchaus spüren, doch hätte mir eine “klassische” Erzählung besser gefallen. Musso-Neulingen würde ich das Buch nicht empfehlen, aber für Musso-Fans ist es natürlich ein Muss!
Fazit:
“Eine Geschichte, die uns verbindet” ist ein so verwirrender Roman mit so vielen Ebenen, dass ich nach dem Ende erstmal genau überlegen musste, was ich eigentlich gelesen hatte und was darin real war. Musso zeigt hier sein Können, einen verzweigten Romane mit Metaebenen zu schreiben. Es gab viele Wendungen und Überraschungen, die mir so manches Kopfzerbrechen bereitet haben. Für mich nicht der stärkste Roman von Guillaume Musso, aber keiner hat mich bisher noch so lange nach dem Lesen beschäftigt.
Vielen Dank…
…an den Pendo / Piper Verlag für mein Rezensionsexemplar!
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