[Rezension] Skim von Marika Tamaki und Jillian Tamaki

Veröffentlicht: 12. Mai 2019 von Juliane

Skim
Mariko Tamaki, Jillian Tamaki
Sven Scheer
Comic, Tagebuch, Coming of Age
Reprodukt Verlag
Mai 2019
Kartoniert
144
Skim
… den Verlag!

Vom Verlag: Skim ist 16 und angehende Wicca-Hexe. An der privaten Mädchenschule, die sie besucht, fühlt sie sich fremd, und selbst ihre beste Freundin Lisa nervt sie. Als der Exfreund einer Klassenkameradin sich das Leben nimmt, bricht an der Schule der Bewältigungs- und Präventionswahnsinn aus. Nichts, was sie etwas angehe, findet Skim, die in ihrem ganz persönlichen Gefühlschaos steckt, seit sie sich nach der Schule heimlich mit ihrer Neo-Hippie-Englischlehrerin Miss Archer trifft. In diesen verwirrenden Zeiten ist Skims Tagebuch ihr treuester Begleiter…

Meine Meinung:

Tatsächlich wär mir der Comic durch das Cover allein gar nicht aufgefallen. Ehrlich gesagt finde ich das Coverbild tatsächlich ziemlich unglücklich. Denn man ahnt gar nicht, dass sich hier eine Geschichte über einen Teenager an einer Highschool verbirgt. Ein Teenager mit Übergewicht, einer asiatischen Mutter und Gefühlen für Frauen. Skim, die eigentlich Kimberly heißt, erzählt in Tagebuchform, aber das spürt man kaum. Es liest sich wie eine fließende Geschichte, die ab und zu einen zeitlichen Sprung macht.

Die Autoren nutzen ganz offensichtlich viele stilistische Mittel, die super gut funktionieren. Nicht nur mit den hellen und dunklen Tönen in ihren Zeichnungen spielen sie. Nein, auch mit der Platzierung / Größe von Text oder dem plötzlichen Ende einer Szene. So manches mal blätterte ich tatsächlich hin und her um zu sehen, ob ich nicht etwas verpasst hatte. Einige Szenen werden gezielt ausgelassen, bei dem man sich dann seinen Teil denken kann. Oft sind es genau die Situationen, die mich am meisten interessiert haben. Hier merkt man allerdings wieder die Tagebuchform – denn auch dort schreibt man oft mehr die kleinen als die großen Dinge nieder.

Schon ab en ersten Seiten fühlte ich mich mit Skim verbunden. Ihre Probleme mit ihrer Freundin, den nicht-zu-den-anderen-passen und dann ihre erste Verliebtheit. Mich überraschte gerade die Liebesgeschichte – nicht, weil es eine Frau war, in die sich Skim verliebte – sondern weil es genau diese Frau war. Es war rührend, wie Skim sich mit ihr verhielt, ihre zurückhaltenden, vorsichtigen Taten. Und der Herzschmerz, der zur ersten Liebe ebenfalls dazu gehört.

Leider ist so eine Comicgeschichte meist auf wenige Themen und Ausschnitte begrenzt. Denn gern hätte ich noch mehr über ihren familiären Hintergrund gelesen. Mehr dazu, wie es ihr mit ihrem Spitznamen und ihrer selbst geht. Der Fokus dieser Geschichte liegt bei der Liebe und der Freundschaft. Was so gut die jugendlichen Jahre widerspiegelt. Ich mochte auch den Verlauf der Freundschaft, die Geheimnis, das Finden neuer Verbündeter. Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade Jugendliche sich sehr verstanden fühlen von diesem melancholischen, aber Hoffnung spendenden Comic.

Fazit:

Ein so rührend melancholischer Einblick in das Leben einer Teenagerin. Obwohl Skim (die Erzählerin) in Tagebuchform schreibt, fühlt es sich wie eine fortlaufende Geschichte an. Ich mochte den Zeichenstil sehr und gerade wie mit den schwarz / weiß Zeichnungen gespielt wurde – genauso mit Ausschnitten und Platzierungen von Text. Ein sehr gelungener Comic, der definitiv viel Aufmerksamkeit verdient.


Vielen Dank…

… an den Reprodukt Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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